Gimme More

Von den ersten Sekunden an wird es eng in der Luft, wie auf einer überfüllten Tanzfläche, wo alle Blicke auf eine einzige Figur in der Mitte gerichtet sind. Die Kameras blitzen wie endlose Blitze, aber die Atmosphäre selbst ist kein Gewitter, sondern eher ein fieberhafter Karneval, bei dem Musik wichtiger ist als Anstand.

Verführung, Frechheit und leichte Provokation vermischen sich im Rhythmus so, dass es unmöglich ist, aufzuhören: Je mehr, desto besser, je lauter, desto stärker zieht es einen zum Epizentrum dieses Neonstrudels. Die Worte klingen nicht wie eine Bitte, sondern wie das Gesetz des Abends: Wenn man tanzt, dann bis zum Umfallen, wenn man will, dann ohne Maß.

Die Ironie dabei ist, dass sich hinter all dem Glanz und dem endlosen„Gimme more” eine einfache Wahrheit verbirgt: Manchmal muss man sich dem Moment hingeben, sich erlauben, für mindestens dreieinhalb Minuten der Mittelpunkt des Universums zu sein.