Pokerface

Der Asphalt dröhnt wie der Bass aus den Lautsprechern, und die entgegenkommenden Scheinwerfer sind keine Gefahr, sondern nur Kulisse für einen Film, in dem es keine Regeln gibt. Hier ist alles durchtränkt von Benzin, Selbstbewusstsein und einer leichten Müdigkeit gegenüber der Moral anderer. Eine Welt, in der statt eines Diploms Chromfelgen und statt Ruhe ein Anwalt auf Kurzwahl stehen. Es ist natürlich ironisch, wenn das Erwachsensein wie ein ewiges Pokerspiel mit dem Schicksal aussieht: Die Einsätze sind hoch, die Gesichter aus Stein, aber jeder weiß, dass Bluffen hier auch eine Währung ist.

Unter diesem Motorengeräusch verbirgt sich eine seltsame Ehrlichkeit. Keine Posen, keine„Bewusstheit”. Einfach nur Jugend, laut, frech und ein wenig müde von den Versuchen, anständig zu sein.