Осень

Der Herbst hat wieder alles an seinen Platz gerückt. Die Blätter fallen, als wollten sie alte Gespräche, unausgesprochene Sätze und unerfüllte Versprechen bedecken. Die Luft riecht nach Abschied – leise, ohne Hysterie, wenn es nicht mehr wehtut, aber immer noch schmerzt. Der Wind arbeitet als Postbote: Er trägt unnötige Erinnerungen davon, trocknet die Augen, bringt eine seltsame Erleichterung. Alles wurde einfacher – kälter, aber sauberer. Irgendwo da draußen, jenseits des ehemaligen „wir“, wird vielleicht jemand wärmen, aber nicht mehr derjenige, der unter diesem goldenen Regen neben dir stand. Und darin liegt auch etwas Wahres – ein wenig traurig, aber erwachsen, wie der Herbst selbst.