Moon

Die heiße Luft zittert nicht vor Temperatur, sondern vor innerer Spannung. Alles brodelt, zieht sich zusammen und explodiert wieder, als würde jemand versuchen, aus seiner eigenen Haut, aus den Erwartungen anderer, aus dem endlosen Kampf um das Recht, sich selbst zu sein, auszubrechen. Der dröhnende Bass klingt wie ein Herz, das nicht zur Ruhe kommen kann, und der Gesang klingt mal wie ein Gebet, mal wie eine Herausforderung an den Himmel. In diesen Klängen liegen Müdigkeit und Stärke, Wut und Zärtlichkeit – eine seltsame Kombination, die nur bei denen zu finden ist, die zu lange durchgehalten haben. Wenn es scheint, dass die Welt zusammenbricht, aber statt eines Schreis ein Rhythmus entsteht. So einer, zu dem man nicht nur tanzt, sondern der einem das Überleben sichert.