VAILLANT

Nachts atmet die Stadt unruhig – als hätte jemand das Licht in der Küche angelassen und wäre für immer gegangen. Hier ist alles durchdrungen von Müdigkeit und Wut, vermischt mit Rauch und der Hoffnung, dass morgen alles nur ein bisschen leichter wird. Egal, ob sie es nicht glauben oder verurteilen – jeder trägt seine eigenen Narben, und niemand weiß, welche davon alt und welche frisch sind. In jedem Wort liegt die Schwere der Straßen, wo nicht Menschen, sondern Prinzipien schlafen. Wo Freundschaft nicht durch die Zeit, sondern durch Haftaufenthalte geprüft wird. Wo Müdigkeit unter der Rüstung der Ironie verborgen ist und das Gewissen unter der Kapuze. Und doch ist irgendwo in diesem grauen Nebel ein Puls zu hören – gleichmäßig, hartnäckig, lebendig. So einer, der dich nicht für immer hinlegen lässt, bis alle hundert Kassen "gecoffert" sind, bis bewiesen ist, dass man überleben kann, selbst wenn man im Stehen schläft und im Laufen denkt.