Jetlag

Der Abend, der schon längst hätte enden sollen, dauert aus irgendeinem Grund immer noch an. Die Bar ist bereits geschlossen, die Sicherheitsleute gähnen, und jemand singt immer noch zum DJ mit, der längst nicht mehr da ist. Die Welt dreht sich leicht – entweder wegen des Rhythmus oder wegen der Müdigkeit, man selbst zu sein. Ein betrunkenes Gleichgewicht zwischen Erfolg und Müdigkeit, Glanz und Wahrheit. Alles scheint zu glänzen – der Club, das Cabrio, die Zimmer im obersten Stockwerk –, aber innerlich brummt immer noch derselbe Jetlag: von den Flügen, von den Emotionen, vom Leben auf Hochtouren. Und darin liegt eine gewisse Romantik – wenn selbst der Morgen die Nacht nicht aufhebt und die Müdigkeit nach Sieg und Nikotin riecht.