Modafinil

Es scheint, als würde die Welt leicht zittern – als hätte jemand gleichzeitig auf „Pause“ und „Play“ gedrückt. Alles bewegt sich, aber mit einer Mikroverzögerung, wie im Kopf eines Menschen, der zu lange nicht geschlafen hat und nicht mehr zwischen Morgen und Abend unterscheiden kann. Der Puls ist gleichmäßig, die Gedanken springen, Kaffee hilft nicht, aber irgendwo tief drin bleibt die Gewissheit: Alles ist unter Kontrolle. Fast. Irgendwo zwischen „noch eine Sekunde“ und „ich bin gleich fertig“ entsteht dieses seltsame Gefühl – wenn der Fokus entgleitet, aber der Eigensinn nicht loslässt. Die Worte verheddern sich, die Realität zittert, und das Bewusstsein schlägt wie ein defektes Metronom seinen Rhythmus: stop, start, goin’. Und in dieser Endlosschleife liegt etwas Lebendiges, Echtes. Ein wenig müde, ein wenig betrunken von einem Übermaß an Gedanken, aber auf seine Weise schön.