Estrellas Místicas

Alles scheint wie immer zu sein – Bühne, Licht, Publikum, die gewohnte Routine, eingeübte Lächeln. Nur innen ein leichtes Jucken: als ob man die Haut abziehen und überprüfen möchte, ob darunter noch ein Tropfen Echtheit steckt. Singen, Witzeleien und Höflichkeit sind schon lange kein Akt des Willens mehr, sondern ein Punkt im Vertrag. Jedes „Danke“ klingt wie eine Höflichkeitssteuer, aber man zahlt sie trotzdem, weil es so üblich ist. Und doch hat das eine seltsame Würde – nicht die Hand zu beißen, die einen füttert, sondern das Gift der eigenen Unzufriedenheit einfach still zu schlucken. Lächeln, wenn man nicht will. Einen Schritt auf die Bühne machen, auch wenn man innerlich leer ist. Ein kleines Opfer für eine große Belohnung – nicht im Ruhm, sondern in genau dem Moment, in dem neue Sterne aufgehen und du immer noch im Licht stehst. Auch wenn deine Seele zerrissen ist, strahlst du.