Act My Age

Die Welt teilt sich in diejenigen, die rechtzeitig heiraten, und diejenigen, die sich immer noch die Haare färben und in Hotels schlafen. Und obwohl es so aussieht, als ginge es um eine Wahl, geht es in Wirklichkeit um die Sehnsucht nach etwas Bestimmtem, das niemand laut aussprechen kann. Es ist natürlich lustig, mit einem Glas Whisky in der Hand und einem weiteren gescheiterten Tinder-Date nach dem Sinn des Erwachsenwerdens zu suchen, aber irgendwie muss man ja herausfinden, was schief läuft. Die Stadt ändert die Regeln: Hier kann man alles sein, solange es nicht langweilig ist. Man kann in die Kirche gehen und trotzdem sündigen, Lieder statt Lebensläufe schreiben, Adressen schneller wechseln als Social-Media-Status. Und im Inneren immer noch die gleiche Frage: Wann genau verwandelt sich das Leben vom Experiment in die Realität? Die Antwort scheint irgendwo zwischen dem gebleichten Pony und der Gitarre verloren zu gehen, die ernährt, aber nicht rettet.