DILUVIO

Das Gewitter draußen kann warten, solange es will, echte Blitze zucken ganz woanders. Die Luft zittert vor Hitze, der Atem stockt, wie bei denen, die schon lange nicht mehr so tun, als hätten sie alles unter Kontrolle. Hier geht es nicht um Gefühle, sondern um Sehnsucht, um den kurzen Moment, in dem der Verstand dem Körper nachgibt und süß verantwortungslos wird. Der Beat rollt wie heißer Asphalt unter Sommerregen – klebrig, laut, Unheil verheißend, aber von einer Art, vor der man sich nicht retten möchte. In diesem Rhythmus gibt es keinen Platz für Unschuld: nur Haut, lautes Lachen und ein Verlangen, das sich nicht schämt. Alles wird schnell entschieden, aber bleibt lange wie Fingerabdrücke auf beschlagenem Glas.