7ELEVEN

Das nächtliche Mailänder Panorama auf links gedreht: Das Licht der Laternen bricht sich in einem Plastikbecher mit schmutziger Fanta, jemand rast im Dodge vorbei, daneben scheint sich im 7-Eleven alles Wichtige zwischen dem Kaffeebon und der Tankstellentür zu entscheiden. Der Rhythmus der Worte ist wie ein Spaziergang über die Dächer, mal eine langsame Amöbe, mal eine rasante Navigationsschwalbe, und dabei ist alles gleich zerbrechlich und gefährlich wie eine kleine, leichte Pistolenkiste in der Tasche. Der Text des Liedes flüstert von den Kleinigkeiten, die die Geschichte groß machen: Locken, Fotos für die Timeline, drei Finger im Fläschchen – Alltäglichkeiten, die eine seltsame Mischung aus Stolz und Müdigkeit hervorrufen. Die Stimme im Track ist wie ein Tagebuch nach Mitternacht: ohne Pathos, mit einem leichten Grinsen und einem gefährlichen Gefühl für den eigenen Stil, wenn die Sätze die Wahrheit direkt ins Gesicht schlagen und sie dann sofort verspotten. Der Verzicht auf fremde Beiträge und die Unlust, für die Sendung zu singen, fühlen sich wie ein kleiner Sieg der Privatsphäre an, und die Erwähnungen von Kalibern und Autos wirken eher wie ein Accessoire als eine Bedrohung. Am Ende bleibt das Gefühl, dass die Welt gleichzeitig spielzeughaft und metallisch ist, und in dieser seltsamen Harmonie liegt eine ungewöhnliche, warme Ironie.