Old Fashion

Jede Strophe riecht nach Benzin und Parfüm aus einem billigen Schaufenster, eine Mischung aus Überleben und protzigem Glanz. Die Stimme klingt, als sei sie durch alle Schaufenster des „Old Fashion“ gegangen und stehe nun mit neuem Motor und altem Schmerz auf dem Bürgersteig. Alles um mich herum hat sich irgendwie verändert, aber im Inneren sind es immer noch die gleichen Betonhöfe, wo Respekt nicht an Worten, sondern an Narben und etikettenlosen Turnschuhen gemessen wird. Durch die zur Schau gestellte Bravour hindurch scheint die Müdigkeit durch, als ob jede Zeile einen Scheck für die Arbeitsjahre meiner Mutter ausstellt. Verlorene Liebe, der Versuch zu "heilen", der Geruch von Zigaretten am Hauseingang – das alles klingt wie eine Chronik des Erwachsenwerdens ohne Anleitung. Die Musik dröhnt, als wolle sie vor der Stille schützen, und unter dem Rhythmus verbirgt sich ein einfaches Geständnis: Aus dem Nichts zu kommen bedeutet nicht, zu vergessen, woher man kommt.