Du ferme

Die schwere Luft der Nachtstadt – wie durchdrungen von Sirenengeheul und dem süßlichen Duft einer bis zum letzten Tropfen ausgepressten Orange. Sieht aus wie eine normale Party: ein bisschen Musik, ein paar Witze, ein bisschen "zur Stimmung". Aber irgendwo zwischen der Spritze und dem Schluck Cocktail gerät die Realität leise aus dem Takt. Die einen drehen Geschäfte, die anderen Schicksale – und das alles im gleichen Takt, in der Wiederholung, bis jemand zusammenbricht. Und dann das übliche „ferme, ferme, ferme“. Als würde das Schicksal auf die „Wiederholen“-Taste drücken, nur mit einem Urteil anstelle des Refrains. Hier sind alle gleichermaßen gefährdet: Student, Arbeiter, Schüler. Jeder sucht einfach einen Weg, in seiner U-Bahn unter der Erde herauszukommen – oder sich zu vergessen. Die Musik dröhnt wie Räder auf Schienen: gleichmäßig, kalt und ohne Unterbrechung.