Meuda

Die Stadt scheint zwischen Festlichkeit und Unruhe erstarrt zu sein – der Himmel ist grau, die Laternen blinken wie unentschlossene Gedanken. Auf der Straße ist es kalt, drinnen noch kälter. In den Stimmen hört man die Müdigkeit derer, die zu viel gesehen haben und zu früh erwachsen geworden sind. Hier gibt es keine Märchen, sondern Berichte und Schüsse, statt auf ein Wunder zu warten, gibt es nur die Gewohnheit, sich festzuhalten, bis man untergeht.

Aber in dieser düsteren Chronik gibt es dennoch etwas Menschliches – wie ein Licht in einem verlassenen Fenster. Ein wenig Zärtlichkeit inmitten von Beton, ein wenig Hoffnung inmitten von Schüssen. Auch wenn Weihnachten kein Fest mehr ist, sondern nur noch ein Datum im Kalender, wartet dennoch irgendwo jemand auf Wärme. Wenn auch nur für eine Minute.