Mi Primer Día Sin Ti

Der erste Tag nach der Liebe ist wie der erste Tag nach einem Gewitter: Die Luft ist klar, aber innerlich ist alles nass. Man scheint zu leben, man scheint zu atmen, aber jeder Atemzug ist rau. Die Welt ist unverändert geblieben – die Tassen stehen auf dem Regal, das Morgenlicht ist dasselbe, selbst die Katze hat die Tragödie nicht bemerkt –, aber innerlich hat sich etwas verändert. Als hätte man ein Teil herausgerissen, und der Mechanismus funktioniert jetzt, aber mit einem seltsamen Klingeln.

Es ist lustig und traurig zugleich: Man sitzt da und überlegt, wer schuld ist – man selbst, er, das Schicksal, der rückläufige Merkur? Und dann versteht man plötzlich, dass es nicht darauf ankommt, wo man ist, sondern mit wem. Dass ohne einen Menschen sogar der Lieblingsort falsch klingt. Und es bleibt nur, der Zeit ihren Lauf zu lassen – sie soll reparieren, zusammenkleben, aus der Traurigkeit etwas Neues nähen. Vorerst vergeht einfach der erste Tag. Ohne ihn.