Поезда

Manchmal scheint es, als könne man die Zeit austricksen. Einfach auf dem Bahnsteig stehen und daran glauben, dass genau dieser Zug eines Tages zurückkehren wird. Dass hinter den Fenstern nicht mehr Nebel zu sehen sein wird, sondern Augen, in denen sich ein Zuhause verbirgt. Die Welt um mich herum ist längst zu einem Netz aus Routen und zufälligen Gesichtern geworden, aber innerlich rumpeln noch immer die alten Räder – die Erinnerung fährt im Kreis, wie Züge ohne Endstation.

In diesem Zustand gibt es weder Tragik noch Hoffnung – nur stille Hartnäckigkeit. Als hätte jemand den Ton ausgeschaltet, aber das Herz schlägt weiter im Rhythmus der Erwartung. Und mögen die Gedanken im Kopf dröhnen, mögen die Worte wie Stromkabel in der Luft zerreißen – egal: Warten ist leichter als aufhören.