DOTTORE

Als ob das Herz ausgebrannt wäre und der Körper nur noch aus Trägheit weiterlebt. Alles scheint nach Protokoll zu laufen: Tabletten, Ratschläge, ein automatisches Lächeln, aber innerlich knistert die Leere, als hätte jemand den Ton des Lebens auf Minimum gedreht. Keine Tragödien von außen, nur Müdigkeit von einer Rolle, in der selbst Schmerz wie ein Plastikrequisit wirkt. Die Musik kommt in dumpfen, zähen Wellen, wie durch ein Wattekissen geatmet. Jede Zeile scheint nach einem Arzt zu rufen, doch erhält nur ein Rezept für Vergessenheit. Und trotzdem liegt in diesen Worten ein seltsamer Trost: Die Anerkennung dessen, was zerbrochen ist, heilt an sich schon ein wenig.