Gigante de Cristal

Manchmal scheint es, als sei das Herz kein Organ, sondern ein Mehrfamilienhaus. Man lebt ruhig vor sich hin, aber plötzlich zieht jemand aus, schlägt die Tür zu, und sofort wird es hallig, leer, ein Echo hallt durch die Flure. Alles scheint an seinem Platz zu sein – die Wände, die Möbel, sogar der Geruch von Kaffee am Morgen –, aber die Wärme ist verschwunden. Und es bleibt nur die Gewohnheit zu warten: Kommt er vielleicht zurück? Klopft er vielleicht wieder an die Tür, und dort ist schon ein anderes Schloss, aber das Loch in der Wand konnte nicht zugemacht werden.

Musik – wie das Licht einer Laterne in zerbrochenem Glas. Sanft, aber mit Rissen. Darüber, wie selbst die Stärksten Splitter haben und wie schwer es ist, zuzugeben, dass sie immer noch vom Spiegelbild eines anderen glänzen.