Miami Vice

Chromglanz, Benzingeruch und ein leichtes Schwindelgefühl vor lauter Wichtigkeit – als hätte sich das Leben selbst in einen ewigen Spring Break verwandelt. Eine Welt, in der die Maske teurer ist als das Gesicht, und Gespräche das Rascheln von Geldscheinen und Rap-Fetzen im Takt des Motors sind. Hier werden keine Träume gebaut, sie werden für einen Tag zusammen mit der Luxussuite am Meer und einem falschen Gott aus Richard Mille gemietet. Jede Zeile ist wie ein Schuss in die Luft – laut, sinnlos, aber schön. Funken fliegen, Wünsche, Kugeln und Marken verweben sich, und über allem liegt Rauch, der nach T-Rex und Straflosigkeit riecht. Dort, wo „mord tua vita mea“ wie ein Motto klingt, ist nicht der Sinn, sondern der Sound wichtiger: schwer, glänzend, selbstgefällig. Und trotzdem hat es etwas Anziehendes: Wie wenn man aus dem Hotelfenster einen Sturm beobachtet, weiß, dass es gefährlich ist, aber den Blick nicht abwenden kann.